Über uns

Auch wenn 1940 das offizielle Gründungsjahr der Bibliothek Švenčionys ist, kann ihr Ursprung viel früher datiert werden. Bereits in den Jahren 1416-1420 soll es neben der neu gebauten Kirche eine Schule gegeben haben, an der Jugendliche das Singen von kirchlichen Liedern gelernt haben. Später wurde auch eine Piaristen-Schule gegründet. Beide Schulen verfügten über eine Bibliothek, die nicht frei zugänglich war. In den Jahren 1804-1810 gab es laut geschichtlichen Überlieferungen sowohl am damaligen Gymnasium als auch an der Pfarrschule von Švenčionys Lesesäle, die ebenfalls nicht für jedermann zugänglich waren. Erst im 19. Jahrhundert begann man mit der Gründung von öffentlichen Bibliotheken.

1860 hatte Švenčionys eine öffentlich zugängliche Bibliothek mit zwei Abteilungen, die den ganzen Tag geöffnet war und für deren Nutzung man 5 Rubel pro Jahr zahlen musste. 1983 wurde sie von der zaristischen Regierung geschlossen. Danach gab es nur kleinere Bibliotheken, die zu Schulen, Klubs und zu der Kirche gehörten. 1934 wurde eine öffentliche Bibliothek gegründet, aus der 1940 eine staatliche öffentliche Bibliothek wurde, die 1943 verbrannt ist.

Die Geschichte der gegenwärtigen Bibliothek beginnt mit dem 4. August 1944. Zu der Zeit hatte sie einen Bücherbestand von 4 tausend Bänden und 700 Leser. Später, 1977 wurde im Bezirk ein zentralisiertes Bibliotheksnetz aufgebaut, das die zentrale Bibliothek und ihre Dorffilialen vereinte.

Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Litauens verwandelte sich das Bibliotheksnetz des Kreises im Zuge der Umsetzung des Bibliotheksgesetzes der Republik Litauen. Zurzeit stehen den Kreiseinwohnern 20 Bibliotheken zur Verfügung: die öffentliche Bibliothek der kommunalen Selbstverwaltung des Kreises Švenčionys mit ihren Filialen - 2 Stadtbibliotheken in Pabradė und Švenčionėliai und 17 Dorfbibliotheken. Sie werden von 31% der Einwohner genutzt. 2015 hatten die Bibliotheken 7 700 Leser, die Bibliotheksbestände zählten 202 129 Medien: Bücher, Nachschlagewerke, elektronische Dokumente, populäre Zeitschriften und Tageszeitungen.

Die öffentliche Bibliothek hat jährlich über 34 tausend Besucher, hier werden über 42 tausend Medien ausgeliehen.

Heute ist die öffentliche Bibliothek ein Zentrum für Informationsdienstleistungen und Freizeitgestaltung.

Seit 2002 hat die Bibliothek ein Computernetz und einen Internetzugang. Ende 2007 hat sie sich dem durch das Kultusministerium der Republik Litauen finanzierten Projekt „Bibliotheken für den Fortschritt“ angeschlossen, das die Einwohner zur aktiven Nutzung von Informationstechnologien anregen soll.

Seit 2004 beteilig sich die Bibliothek am LIBIS-Programm.

Die Bibliothek sammelt und registriert alles, was über die Region Švenčionys geschrieben wurde und wird und erteilt ausführliche Auskunft darüber. 2008 begann sie die Verbreitung der heimatkundlichen Literatur im Internet, indem sie sich dem fortlaufenden Projekt des Bezirkes Vilnius „Vilnijos vartai" (www.vilnijosvartai.lt ) angeschlossen hat.
Das Informationszentrum der Delegation der Europäischen Kommission in Litauen hat ein Regal mit Literatur über die Europäischen Union gestiftet.

In den Jahren 2015 – 2016 wurde das Projekt der nationalen Martynas-Mažvydas-Bibliothek „Bibliotheken für den Fortschritt 2“ umgesetzt: „Gründung und Betrieb eines IT-Zentrums in Bibliotheken“.